Kleiner Tip vorab:
Wässern Sie ihren Rasen nicht täglich!
Rasen ist eine faule Pflanze und bildet die Wurzeln dann nicht tief im Boden sondern nur oberflächlich.
Die Nährstoffe tiefer im Boden werden nicht aufgenommen und das ist oft schon das erste Problem.
Nun eine kleine Sammlung von verschiedenen Problemen, die auftauchen können:
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Moos
- Neben Klee das häufigste Ärgernis im Rasen. Häufig im Schatten, oft aber auch auf der ganzen Fläche breitet er sich aus und drückt den Rasen immer weiter raus.
Wie entferne ich das Moos nun dauerhaft und am besten ohne Chemie?
Die meisten hauen einfach Kalk und Eisen auf die Fläche, freuen sich über den kurzzeitigen Erfolg und fangen im nächsten Frühling wieder von vorn an. ...naja, manch einer braucht halt seine
Rituale ;)
Man kann es sich aber auch einfach machen und gleich das Problem dauerhaft entfernen.
Eisen versauert den Boden und dadurch hat man dann spätestens im nächsten Jahr mehr Moos als vorher, denn die wenigsten schauen sich ihren Boden an oder messen mal den PH Wert. Dabei ist das
eigentlich ganz einfach.
Der optimale PH Wert für Rasen liegt zwischen 5,5 und 6. Darunter ist er zu sauer und Unkrautwachstum wird begünstigt. Packt man nun auf seine Fläche einfach Kalk, ohne zu wissen welcher PH Wert
gerade anliegt, kann es schnell passieren das man zu viel kalkt
...und das ist nur sehr schwer wieder richtig hinzubekommen.
Also:
Schritt 1: Testen. Den PH Wert bestimmt man entweder mit einem selbstgekauften Test oder mit unserem Test-Set. Möchte man unter die Grasnabe schauen wie der Boden beschaffen ist,
dann entnimmt man eine Bodenprobe (in unserem Test-Set ist eine Sonde dafür enthalten)
Schritt 2: Mähen und Vertikutieren um das Moos zu entfernen
Schritt 3: Je nach Kalkbedarf kalken und evtl. nachsäen. Nach 4-6 Wochen dann Mähen und sich über eine schöne grüne Fläche freuen.
Schritt 4: damit das nun auch dauerhaft so bleibt sollte man den Rasen Sanden. Man rechnet beim normalen Sanden mit 2-3kg/m². Ist der Boden wellig oder man hat zusätzlich noch
aerifiziert, weil der Boden zu fest war, dann rechnet man eher mit 5-6kg/m². Achtung! Der Rasen darf natürlich nicht komplett mit Sand bedeckt sein, denn sonst gammelt er darunter einfach weg.
Gute Erfahrung haben wir mit einem Gemisch aus 90% Quarzsand und 10% Dünger gemacht. So wächst der Rasen gleich gut durch den Sand durch.
Schritt 5: zwischendurch lüften. Lüften verhindert das verfilzen und richtet die Grashalme auf, so das kein Gras mit langen Trieben kreuz und quer wachsen kann. Wir lüften 2-3x
im Jahr und haben gute Erfahrungen damit. Vertikutieren ist bei uns nur noch nötig, wenn der Rasen im Winter arg gelitten hat.
Schritt 6: im Frühjahr wieder PH-Wert messen, denn durch Auswaschung, Aufnahme des Rasens und sauren Regen kann der Wert ein nachkalken nötig machen. Düngen am besten gleich
wieder in Verbindung mit Rasensand. So bauen Sie sich eine gut durchlässige Oberschicht auf, in der Rasen hervorragend wachsen kann. Unkraut und Moos bleiben fern.
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gelbe trockene Stellen im Rasen
Möglichkeit 1: Rotfadenkrankheit (rotspitzigkeit). Relativ einfach zu
bekämpfender Pilz, der überwiegend im Sommer auftritt. Betrifft meistens nur Rasenflächen, die zu trocken sind oder zu wenig Nährstoffe bekommen. Zu erkennen an beroffenen 20-30cm Fächen und
rosa Pilz an den Blattspitzen. Düngen Sie mit der ganz normalen Dosierung und wässern gut, dann verschwindet der Pilz relativ schnell wieder.
Möglichkeit 2: Schnakenlarven. Tritt nur im Frühjahr auf, da zu dieser zeit die Larven schlüpfen. Diese fressen die Rasenwurzeln von unten komplett auf und man kann die
betroffene Stelle wie Klett vom Boden abziehen. Auch hier lässt es sich ohne Chemiekeule einfach bekämpfen. Vertikutieren Sie betroffene Stellen und streuen sie 30-40g Kalkstickstoff aus. Die
weggefressenen Stellen ersetzen Sie durch kleine Stücke Rollrasen die es immer in Resten bei Ebay-Kleinanzeigen gibt oder säen neu aus.
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Klee
- Puh...ok, bei Klee braucht man etwas mehr Geduld. Auch hier hilft auf jeden Fall eine gut durchlässige Schicht Rasensand. Bedeutet 2-3 Jahre regelmäßig sanden. Da
Klee auf nährstoffarmen Böden am besten wächst hilft auch Hornmehl. Dies enthält keinen Phosphat und düngt so nur den Rasen. Im Herbst düngt man am besten mit kaliumhaltigem Dünger. Mähen Sie den
Rasen nicht unter 3,5/4cm und düngen Sie regelmäßig. Hier ist auf jeden Fall Geduld angesagt.
Fortsetzung folgt!